Rugged Devices für mobile Kommunikationssicherheit
Markt für Rugged Devices im Wachstum
Dass die Digitalisierung ein Megatrend ist, ist unbestritten. Die übergreifende Vernetzung von Menschen, Maschinen und Prozessen hat die Art und Weise der Kommunikation revolutioniert. Das „Internet of Things“ (IoT) beschleunigt diese Entwicklung exponentiell. Das alltägliche Leben ist mobiler denn je und so ist es wenig überraschend, dass sich die Verwendung von mobilen Endgeräten auch auf Unternehmensebene durchgesetzt hat, um einen drahtlosen Echtzeit-Datenaustausch zu ermöglichen.
Der technologische Fortschritt treibt die Mobilisierung und Automatisierung der Prozesse weiter voran und bietet parallel zu den vielfältigen technischen Möglichkeiten auch erhöhte Risiken: Ausfälle und Störungen von System, Software oder Hardware können empfindliche Geschäftseinbußen zur Folge haben. Für die Unternehmen ergibt sich folglich die Anforderung, den digitalen und mobilen Prozess so sicher wie möglich zu gestalten. Im Hardwaresegment spiegelt sich dies in jüngerer Vergangenheit durch die branchenübergreifend zunehmende Nachfrage und das ebenso wachsende Herstellerangebot nach sogenannten „Rugged Devices“ wider.[1]
Rugged Devices unter der Lupe.
Hinter dem Ausdruck Rugged Devices verbirgt sich die widerstandsfähige und robuste Weiterentwicklung der technischen Belastbarkeit von Business Smartphones, Handhelds, Tablets und Laptops, die betont in rauen und risikobehafteten Arbeitsumgebungen für eine Arbeitserleichterung sorgen.
Generell lassen sich Rugged Devices in drei unterschiedliche Klassifizierungen unterteilen, welche sich an den Anforderungen des Arbeitsauftrags und am jeweiligen Kunden orientieren. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Definition der Bezeichnungen keiner akzeptierten Standardisierung unterworfen ist und je nach Anbieter variiert. Allgemein werden Rugged Devices in drei Kategorien angeboten [2]:
- Semi Rugged
- Fully Rugged
- Ultra Rugged
Semi Rugged Devices bieten dem Endnutzer ein gesteigertes Gefühl der Gerätesicherheit durch eine verstärkte Außenhülle. Diese soll vor äußeren Schäden wie starken Vibrationen oder vor Stürzen aus mindestens 1,8 Metern Höhe standhalten. Oft sind diese bis zu 35 Minuten lang bei einer maximalen Tiefe von 1,2 Metern wasserdicht. Semi Rugged Devices sind vornehmlich für Konsumenten ausgelegt und daher überwiegend im privaten Gebrauch. Größere Anforderungen und Qualitätsansprüche müssen Rugged Devices im professionellen Einsatzbereich des B2B liefern.
Absolute Verlässlichkeit der Gerätschaften ist einer der Gründe, die zu einem Einsatz von Fully Rugged Devices im Unternehmensbetrieb führen. Diese sind langlebig, staubdicht und selbst bei geöffneten Anschlussabdeckungen noch wasserdicht. Des Weiteren zeichnen sich die Geräte durch hohe Temperaturbeständigkeit aus. So können extreme Hitze und Minusgrade von -30 Grad bis zu 70 Grad Celsius die Gerätefunktion nicht beeinträchtigen. Durch die oben genannten Vorteile steigern sich die individuelle Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Geräte und bereichern somit die Anwenderfreundlichkeit.[2a]
Ultra Rugged Devices sind die “Perle der Robustheit” und finden vielfach im militärischen Bereich einen hohen Nutzungsgrad, da sie in der Lage sind, selbst die härtesten Bedingungen schadenfrei zu überstehen. Die 29 verschiedenen Testmethoden, die in MIL-STD-810G [3] beschrieben werden, sind sehr unterschiedlich und reichen von einem Test, der zeigt, ob ein Gerät Schimmelpilzen standhält, bis hin zu einem Test, der Schocks durch Gewehrfeuer prüft.[4]
Besondere Erwähnung soll auch die Eigenschaft des Explosionsschutzes (Ex-Schutz) erhalten, die sich in den obengenannten Geräte-Kategorien Fully und Ultra wiederfinden kann. Diese Eigenschaft ist besonders in explosionsfähigen Atmosphären sicherheitsrelevant und schützt vor Explosionen[5] mittels der nachfolgenden Vorkehrungen :
- Primärer Explosionsschutz
Vermeidung oder Einschränkung der Bildung explosionsfähiger Atmosphäre. - Sekundärer Explosionsschutz
Vermeidung wirksamer Zündquellen. - Tertiärer Explosionsschutz
Beschränkung der Auswirkung einer eventuellen Explosion auf ein unbedenkliches Maß.
Selbstverständlich gibt es auch hier akzeptierte Sicherheitsstandards, die ein gewisses Qualitätslevel gewährleisten sollen. So gelten innerhalb der Europäischen Union die ATEX-Leitlinien [6], welche die Richtlinien auf dem Gebiet des Explosionsschutz einheitlich zusammenfassen. Außerdem greifen noch weitere normative Richtlinien wie beispielsweise International Protection kurz IP , welche die Gehäuseschutzart und damit die jeweilige Eignung der Betriebsmittel bei verschiedenen Umgebungsbedingungen angibt, sowie den zu erwartenden Schutz bei potenzieller Gefährdung. International gibt es eine Reihe von Zertifikaten, deren Einhaltung mit dem geografischen Standort der Anwendungen zusammenhängen und deshalb besonders zu beachten sind.
Rugged Devices: Für wen lohnt sich ein Einsatz?
Betrachtet man das Thema Rugged Devices aus unternehmerischem Blickwinkel, folgert man, dass sich eine Umstellung der Kommunikationshardware zur letztlichen Verwendung von Rugged Devices und Rugged Tablets nicht nur für bestimmte Industriezweige und Branchen lohnt.
Entlang der Supply Chain existieren nicht nur viele Unternehmensoperationen und -prozesse der Wertschöpfungskette, die in rauen und gefährdeten Umgebungen stattfinden, sondern auch eine Vielzahl von explosionsgefährdeten Bereichen. Innerhalb dieser Bereiche steht die technische Sicherheit des Explosionsschutzes an zentraler Stelle. Einen wesentlichen Aspekt bildet hierbei der Einsatz explosionsgeschützter, mobiler Kommunikationsgeräte, welche parallel zur technischen Sicherheit auch das mobile Datenmanagement bereichsübergreifend sicherstellt, von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Logistik.
So bedient ICS mit Technologiepartnern wie unter anderem der i.safe MOBILE, als weltweiter Spezialist für explosionsgeschützte und äußerst belastbare mobile Kommunikationsgeräte, Lösungen für Kunden aus der Chemie, Pharmazie, Erdölverarbeitung und weiteren anspruchsvollen Branchen.
Diese Branchen definieren sich durch die volatile Natur ihrer Arbeitsumgebung. Sei es der Umgang mit gefährlichen Substanzen oder die Interaktion mit einer rauen und gesundheitsbedrohlichen Umwelt, in welcher die notwendigen unternehmerischen Tätigkeiten stattfinden. Gesundheitsschädliche Auswirkungen oder Arbeitsstillstand sind durch Unfallgefahr, Explosionsgefahr oder Störungen im Arbeitsbetrieb zu vermeiden. Hier können „Rugged Devices“ und Explosionsschutz Geräte eine übergeordnete Rolle einnehmen, indem sie Sicherheit für Betriebsmittel, Fachpersonal und Arbeitsprozesse garantieren.
Proaktives Monitoring
Auch Rugged Devices haben selbstverständlich einen Lebenszyklus und müssen mit OS- sowie Software-Upgrades und Updates sowie Sicherheitspatches versorgt werden, um reibungsloses mobiles Datenmanagement zu ermöglichen.
Die Lösung zur problemfreien Nutzung des Geräteinventars: Zentralisiertes und automatisiertes Mobile Device Management (MDM). Eine maximale Verfügbarkeit der Endgeräte im gesamten Unternehmen (standortübergreifend, global) kann so dauerhaft sichergestellt werden. Zum einen durch die automatisierte Geräteversorgung mit den notwendigen Firmware-Updates und zum anderen durch die permanente Überprüfung von Zustandsdaten wie Akkuladung und Betriebstemperatur. Weiterhin ist mit MDM die zentrale Verfügbarkeit von Konfigurationen, Management-Profilen, Gerätekonformität und Datenschutz aktiv gewährleistet.
Mit Partnern wie SOTI® realisiert ICS passgenaue MDM-Lösungen und betreibt diese optional als Managed Service, sodass Kunden sich vollständig auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
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[1] Quelle: https://www.technavio.com/
[2] Quelle: https://www.logisticsit.com/blog/2021/10/27/how-are-rugged-devices-tested
[2a] Quelle: Die Eigenschaften wurden anhand eigener Recherche ermittelt ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit.
[3] Quelle: https://mobi-test.de/zubehor/militaerstandard-mil-std-810g-was-bedeutet-das-eigentlich/
[4] Quelle: https://blog.junipersys.com/mil-std-810g
[5] Quelle: https://www.isafe-mobile.com/de/technologie-wissen/ex-schutz-wissen/ex-schutz-grundlagen
[6] Quelle: https://www.isafe-mobile.com/de/technologie-wissen/ex-schutz-wissen/richtlinien-normen